Warum faszinieren True Crime und Krimis vor allem Frauen? Das habe ich die Konsumforscherin Ramona Riehle gefragt. Über das Böse, Vorbereitung fürs Leben und guten und schlechten True Crime.
Warum faszinieren True Crime und Krimis vor allem Frauen? Das habe ich die Konsumforscherin Ramona Riehle gefragt. Über das Böse, Vorbereitung fürs Leben und guten und schlechten True Crime.
🙆 Ramona Riehle ist Konsumforscherin an der Universität Innsbruck.
Diese Bücher empfiehlt Ramona:
1. "Ordinary People and Extraordinary Evil: A Report on the Beguilings of Evil“ von Fred Emil Katz
2. "Death in a Consumer Culture" – herausgegeben von Susan Dobscha
3. "Die Zeuginnen" von der kanadischen Schriftstellerin Margaret Atwood (Fortsetzung des Romans "Der Report der Magd“)
Ramonas Shoutout für Medien, die sie gerne mag:
1. Der beeindruckendste und gleichzeitig verstörendste „dunkle" Film in letzter Zeit war für mich „The Zone of Interest“ (2023).
2. "Zeit für Wissenschaft", ein Podcast von Melanie Bartos – der Podcast hat weniger mit dunklen Narrativen zu tun, aber beschäftigt sich dafür mit Themen aus der Wissenschaft.
Was nehme ich mir mit?
1. Es gibt guten und schlechten True Crime. Schlechter True Crime schlachtet Details aus, Blut, Gewalt, Drama. Guter True Crime widmet sich den größeren Fragen: Was können wir aus dem Fall lernen? Was sagt er über uns Menschen und was über die Gesellschaft?
2. Was fasziniert uns an True Crime? Unsere Sicht auf Gut und Böse wird herausgefordert. Das ist mit die zentrale Faszination an True Crime Podcasts: Wenn man sich in die Rolle der Täter hineinversetzt begibt man sich oft in Grauzonen und Schwarz-Weiß-Denken hört auf. Niemand wird böse geboren.
3. Warum hören vor allem Frauen? Für sie sind True Crime Podcasts auch eine Art Vorbereitung auf die echte, unsichere Welt. Sich in einem sicheren Rahmen etwa mit Verbrechen oder Vergewaltigungen auseinanderzusetzen hilft dabei, sich zu überlegen, wie man sich selbst in so einem Fall verhalten würde.